Deine solide Basis für Dein minimalistisches Home-Gym
In der Zeit, in der ich allein mit meinen Jungs gelebt habe und sie noch zu klein waren, um sie unbetreut zu lassen, blieb mir nichts anderes übrig als abends, wenn sie im Bett waren, zuhause zu trainieren. Erst habe ich in einem winzigen Vorraum in meinem Keller trainiert. Er war gerade so groß, dass meine Langhantel der Länge nach reingepasst hat. Aber viel Spielraum zum Bewegen blieb nicht… Ein alter, dicker Flokati musste als Sportboden herhalten, die Scheiben lehnten an der Kellerwand.
Im Wohnzimmer habe ich über unserem neuen dicken Teppich dann TRX-Deckenhaken für Ringe, TRX, Seile und Strickleiter angebracht. Für die meisten ein etwas gewöhnungsbedürftiger Anblick. Hat aber dazu geführt, dass ich die Sachen immer im Blick hatte. Und nicht nur ich damit trainiert habe, sondern auch die Söhne ständig an allem geklettert und geturnt haben. Das war wohl der Beginn meiner Liebe zu schönem Equipment, das sich auch im Wohnzimmer sehen lassen kann. Nur schön reicht aber natürlich nicht, die Sachen müssen vor allem funktionieren. Und wenn sie nur rumstehen und Staub ansetzen, taugt es auch nicht. Es reicht also völlig, sich auf wenige, gute Teile zu konzentrieren, die vielseitig im Training einsetzbar und damit ständig in Benutzung sind.
Fang also erst mal klein an. Aber solide. Mit Equipment, das Du wirklich brauchst. Aber Dir auch noch was taugt, wenn irgendwann Deine Ansprüche steigen.
Bevor Du loslegst, frag Dich, wo soll Dein Home Gym Equipment in Deinem Zuhause sein? Wieviel Platz hast Du zur Verfügung? Musst Du die Sachen nach jedem Training wieder wegräumen, wo wirst Du sie lagern? Wie soll dein Homegym Bereich aussehen?
Und neben all diesen eher interiorlastigen Fragen, hier eine wichtige Frage: welche Ziele verfolgst Du? Bist Du RadfahrerIn und möchtest auch noch in einen Rollentrainer investieren? Oder liebst Du Kampfsport? Je nach Deinen Zielen wirst Du Dir sinnvollerweise das zu Dir und Deinen Zielen passende Equipment auswählen.
Das gehört in Deine Home Gym Basis-Ausstattung:
Beginne wirklich mit einer kleinen, soliden Basis. Mit der Zeit kann Dein Homegym mit Deinen Anforderungen und Deinem Budget mitwachsen.
Yoga/Fitnessmatte
am besten ohne Weichmacher und/oder aus natürlichen Materialien, bspw. von Manduka oder Casall
Kettlebells
Resistance Bands
mir persönlich gefallen die Bänder von FLEXFIT, da sie durch ihre textile Oberfläche eine angenehm weiche Haptik haben, nicht an Haut und Haaren ziehen und angenehm sitzen, auch wenn man geschwitzt ist
Ringe (wenn Du Ringe hast, kannst Du Dir die Klimmzugstange sparen)
TRX Trainer
Alternativ oder zusätzlich zu Kettlebells: ein Kurzhantelset mit variabel einstellbaren Gewichten, bspw. Powerblocks (leider auf der ästhetischen Notenskala ganz weit unten) oder Nüo Flexbells (sehen super aus und funktionieren spitze).
Gym Ball: ein Gym Ball ist günstig, leicht, braucht nicht viel Platz und ist vielfältig einsetzbar. Er kann Dir auch wie eine Art Bank für Kurzhantelübungen dienen.
Zur Entspannung & Regeneration:
Foam Roller + Bälle
Langhanteltraining & Landmine-Training
Wenn Du etwas mehr Platz hast und auch etwas mehr Budget, kannst Du über Langhanteltraining zuhause nachdenken. Ich hatte leider kaum Platz, habe aber dennoch in eine gute Langhantel investiert. Ein Rack ging damals leider nicht. Aber so konnte ich wenigstens alle Übungen mit Langhantel machen, für die ich kein Rack benötigte. Also ging Kreuzheben, Langhantelrudern, Presses und mein absoluter Favorit, alle Landmine-Übungen. Landmine heißt: Du stellst das eine Ende der Langhantel in eine Zimmerecke (zum Schonen der Wand mit einem alten Handtuch umwickeln) und arbeitest dann mit dem anderen Ende der Langhantel, auf die Du dann die Gewichtsscheiben lädst. Landmine Training bietet Dir unzählige Varianten, so dass Dir eigentlich kaum etwas fehlt.
Für Dein Langhanteltraining benötigst Du:
Langhantel + Gewichtsscheiben (Bumper Plates)
Sportboden
Rack & Bank
Cardio-Geräte
Wenn Du Spaß an Ausdauersport draußen hast, kannst Du Dir auf jeden Fall schonmal sämtliche teuren Cardio-Maschinen, wie Rudergerät, Spinningrad oder Laufband sparen. Und zum Aufwärmen brauchst Du sie auch nicht. Das geht auch anders. Warm Up funktioniert super mit Körpergewichtsübungen oder durch die Wahl leichterer Gewichte.
Wenn Du Spaß an Ausdauersport hast, aber auf keinen Fall nach draußen möchtest, kannst Du natürlich über die Anschaffung von einem Cardio-Gerät Deiner Wahl nachdenken. Frag Dich aber wirklich kritisch, ob Du sie auf Dauer benutzen wirst. Meiner Erfahrung nach stehen sie bei den meisten nur noch rum, wenn die anfängliche Begeisterung verflogen ist.
Das kannst Du Dir ganz getrost sparen:
Nimm keine Kurzhanteln mit festen, unveränderbaren Gewichten. Entweder benötigst Du zum Lagern der vielen Hanteln noch ein Regal oder Du hast zu wenige Hanteln und kannst nicht effizient trainieren.
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